Heizung gegen Aufpreis? Experte glaubt, dass andere Hersteller BMW nacheifern

17 Euro im Monat, um die Sitzheizung bei BMW-Fahrzeugen zu benutzen. Diese Neuerung sorgte 2022 für große Aufregung. In Zukunft sind solche Geschäftsmodelle bei allen Fahrzeugherstellern zu erwarten, prophezeit Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Wer in neuen BMW-Modellen die Sitzheizung benutzen will, kann sie nachträglich dazubuchen: für 17 EUR im Monat. Die Technik dafür ist zwar in allen Fahrzeugen verbaut, sie lässt sich aber nur gegen Bezahlung aktivieren.

Das Konzept von BMW heißt „Functions on Demand“ und ist bisher in Deutschland, Neuseeland, Großbritannien und Südafrika verfügbar, wie „The Verge“ im Juli 2022 berichtete.

BMW bietet für Modelle mit der One Drive-Software außerdem Funktionen wie eine Lenkradheizung oder einen Fernlichtassistenten für monatlich rund 10 Euro an. Eine Neuerung, die bei Verbrauchern für Unmut sorgte.
Kritisiert wurde, dass sich die Technik bereits im gekauften Auto befindet, aber nicht ohne Zusatzkosten genutzt werden kann. In einem Bericht des IT-Portals „Golem“ hieß es, dass eine Hackergruppe Kunden sogar dabei helfen wolle, die Funktionen kostenlos freizuschalten.

Zwar ist es möglich, die Sitzheizung für 390 Euro „unbegrenzt“ zu aktivieren. Jedenfalls, „solange die technischen Voraussetzungen für das Fahrzeug gegeben sind“, steht im Kleingedruckten. Aufpreis bleibt aber Aufpreis.

BMW hat die Neuerung wohl auch deshalb nicht an die große Glocke gehängt. Der Konzern will offensichtlich ein neues Geschäftsmodell etablieren – und auch nach der Herstellung und dem Verkauf eines Fahrzeugs daran verdienen.
Für Hersteller hat es viele Vorteile, Hardware mit Zusatzfunktionen von Anfang an im Auto zu verbauen, erklärt Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg.

Immerhin ist das, was BMW jetzt eingeführt hat, nichts Neues. Viele Fahrzeughersteller bieten Zusatzfunktionen gegen Aufpreise an. Mit seinen Over-The-Air-Upgrades gilt etwa Tesla als Pionier für bezahlte Nachrüstungen.
Aber auch Mercedes und Škoda machen eine „Aufwertung“ ihrer Autos mit Navigationssystemen und Infotainment-Anwendungen möglich. Die Hersteller preisen die freischaltbaren Funktionen als großen Vorteil für den Kunden an.